Homo digitalis! Warum es im digitalen Zeitalter so wichtig ist, Fragen zu stellen.

Heute geht es um das Thema Fragen im Zeitalter der Digitalisierung und warum Fragen immer wichtiger werden. Diesem Blog liegen u.a. Thesen und Fragen aus Warren Bergers Buch „Die Kunst des klugen Fragens“ und Carmen Kindl-Beilfuß’ „Fragen können wie Küsse schmecken – Systemische Fragetechniken für Anfänger und Fortgeschrittene“ zugrunde.

Es lohnt sich weiterzulesen, denn am Ende werden Sie wissen:

  1. Was Fragen mit Denken zu tun haben.
  2. Warum wir Fragen brauchen, um Probleme zu lösen.
  3. Wieso Fragen Vertrauen schaffen.

Ein berühmtes Zitat von Albert Einstein lautet:

„Wenn ich eine Stunde habe, um ein Problem zu lösen, dann beschäftige ich mich 55 Minuten mit dem Problem und 5 Minuten mit der Lösung.“

Zum Überdenken, Reflektieren und zum Lösen von Problemen braucht es vor allem Zeit. Es geht darum, erst einmal zu verstehen und zu hinterfragen, worin das Problem eigentlich besteht, und was die Ursachen sein könnte. Die Botschaft ist: man muss das Problem verstanden haben, bevor es gelöst werden kann. Wenn das Problem wirklich verstanden ist und es wirklich durchdrungen wurde, dann ist es häufig bereits zu einem großen Teil gelöst.

In einem weiteren Zitat von Albert Einstein heißt es: „Das Wichtigste ist, dass man nicht aufhört zu fragen.“

Was Digitalisierung und die ständige Erreichbarkeit mit Menschen machen kann, zeigt der Film „Der Gott des Gemetzels“. Ich will hier nicht auf die eigentliche Geschichte eingehen, sondern mein Augenmerk darauf legen, was das immer Erreichbar – sein für Ausmaße annehmen kann. Einer der Hauptfiguren in „Der Gott des Gemetzels“ ist Rechtsanwalt, und er versucht gerade, für einen Pharmakonzern in Schwierigkeiten, die Wogen zu glätten, da bei einem erfolgreichen Medikament Nebenwirkungen bekannt geworden sind. Das beschäftigt ihn weitaus mehr, als der Anlass des Treffens. Immer wieder werden Gespräche dadurch unterbrochen, dass Alans Handy klingelt. Irgendwann eskaliert die Situation und Alans Frau versenkt das Handy in einer Blumenvase, was ihn zutiefst trifft.

Der Film zeigt, es geht um Ablenkung und darum, wohin ständige Ablenkung und fehlende Präsenz führen. Und so kennen wir es doch auch vom Surfen im Internet. Wir wissen alle, dass das Internet eine große Verführung darstellt und des Öfteren ist es ein Zeitfresser, der einiges verhindert: nämlich Fokus und Tiefe. Das Netz ist eine großartige Quelle für schnelle Antworten auf praktische Fragen, es sorgt jedoch tendenziell dafür, dass man an der Oberfläche bleibt und von einer Idee zur anderen springt, statt sich ohne Ablenkung auf eine Frage zu konzentrieren. „Was kann die Digitalisierung von der alten Offline-Welt lernen? Wirklich tiefsinnige Gespräche führen und nicht nur kryptische Informationen liefern!“, schreibt der Marketingberater Christian Zich deshalb auch völlig zu Recht. Fragen sind ein Mittel der Kommunikation, um Menschen kennenzulernen, denn Fragen zeigen echtes Interessen und legen den Grundstein für späteres Vertrauen.

Fragen leiten das Denken ein, denn Denken ist ein Prozess, bei dem man sich Fragen stellt und beantwortet. Fragen sind ein machtvolles Instrument. Sie sorgen dafür, sich auf Lösungen bzw. Menschen zu fokussieren.

Wertschätzendes Fragen besteht darin, positive Fragen zu stellen, die sich auf Stärken und Lösungen konzentrieren. Durch Fragetechniken werden Denk- und auch Kommunikationsprozesse in Gang gesetzt. Wenn ich frage, erhalte ich Informationen zum Sachverhalt und erfahre gleichzeitig von den Bedürfnissen meines Gesprächspartners. Ich binde die Aufmerksamkeit meines Gegenübers und veranlasse ihn zum Nachdenken. Ich signalisiere Interesse und wecke möglicherweise welches. Ich zeige damit meine Sympathie. Ich höre aktiv zu. Ich schaffe eine Basis für gemeinsame Zielfindung und Vereinbarungen!

Fragen, um dich anzuregen und zu inspirieren

  • Hast du einen Tech-Sabbat, eine Zeitspanne bzw. einen Tag, um Zeit mit der Familie zu verbringen oder einfach Muße für stille Freuden zu haben, so wie es z. B. die Filmemacherin Tiffany Shlain für sich eingeführt hat?
  • Welches ist dein Lieblingsfilm in Bezug auf das Thema Digitalisierung?
  • Welche Fluchtversuche empfiehlst du bei Online-Overload und Überforderung durch zu viele Informationen?
  • In welchem Moment bist du digital geworden?
  • Welches Buch zur Digitalisierung bzw. agilen Transformation liest Du immer wieder?
  • Was war das größte Abenteuer Ihres bisherigen Lebens in Bezug auf digitale und agile Transformation?
  • Was tust du, wenn du dich am schönsten fühlst?

Das war es für heute. Vielen Dank fürs Lesen. Ich freue mich wie immer über Rückmeldungen und natürlich auch über eine Empfehlung, wenn dir dieser Blog gefallen hat.