E-Mobilität und diverse Gewohnheiten

In diesem Blogbeitrag beschäftige ich mich mit dem Thema E-Mobilität und unseren Gewohnheiten. Tatsächlich spreche ich vorwiegend Menschen an, die u.a. auch mal gern Autofahren oder mit dem Auto in Urlaub reisen.
Ich beginne meinen Blog mit einem Zitat von Charles Reade und in im Anschluss teile ich meine Gedanken mit dir zu der Frage allgemein, ob, wie und wann wir unsere Gewohnheiten ändern können. Des Weiteren beschäftigt es mich, ob und wie insbesondere die E-Mobilität unsere Gewohnheiten ändert.
In dem Kapitel: „Die Kraft der Geld-Glaubenssätze“ aus dem Buch: „Verdienst du das, was DU wirklich verdienst?“¹ steht folgendes Zitat:

„Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“
Charles Reade

Das Zitat möchte ich an dieser Stell erstmal stehen lassen und zu meinem ersten Punkt kommen und zwar, können wir generell unsere Gewohnheiten verändern?
In den 50 Jahren machte Maxwell Maltz, ein Plastischer Chirurg eine interessante Entdeckung: er führte zahlreiche Operationen durch und stellte ein entscheidendes Muster fest. Unabhängig von dem Eingriff (Amputation, Anpassungen etc.) dauerte es im Schnitt mindestens 21 Tage bis sich der Patient bzw. die Patientin an die neue Situation gewöhnt hatte. In seinem Buch „Psycho-Cybernetics“² kombinierte er diese Theorie und andere seiner Ideen im Bereich der Verhaltensforschung. Das Buch wurde zum Bestseller und hat sich mehr als 30 Millionen Mal verkauft.
Das ist allerdings nicht die umfassende Sichtweise, denn es hängt offenbar u.a. auch an den Umständen eines Menschen etc. In einer Studie, die im „European Journal of Social Psychology“ veröffentlicht wurde, untersuchten Philippa Lally und ihr Team vom University College London die Dauer einer Gewohnheitsveränderung. Im Durchschnitt dauert es mehr als zwei Monate, bevor ein neues Verhalten automatisch wird. Und wie lange es dauert, eine neue Gewohnheit zu bilden kann je nach Verhalten von Mensch zu Mensch und von den Umständen stark variieren.

Fakten, Statistiken etc.

Ein paar Fakten zur Studie: sie untersuchten 96 Personen über einen Zeitraum von 12 Wochen. Jeder Teilnehmer wählte eine Gewohnheit und berichtete täglich, ob sie sie eingehalten haben oder nicht. Am Ende der 12 Wochen untersuchten die Forscher, wie lange jede Person gebraucht hat, um die entsprechende Tätigkeit zu automatisieren. Die Antwort mag verblüffen und auch frustrieren, denn es dauert im Durchschnitt mehr als 2 Monate, bis eine Gewohnheit automatisch abläuft. Genauer gesagt ca. 66 Tage.
Covey, Stephen schreibt in seinem Buch: „Die sieben Wege zur Effektivität“: „Es gibt keinen besseren Weg, fortlaufend den Geist zu erweitern, als es sich zur Gewohnheit zu machen, regelmäßig gute Literatur zu lesen³ . Schreiben ist eine weitere wirksame Methode, die geistige Säge zu schärfen. Ein Tagebuch über unsere Gedanken, Erfahrungen, Einsichten und Lernerfolge zu führen, fördert die geistige Klarheit. Auch gute Briefe zu schreiben – auf der tiefen Ebene der Gedanken, Gefühle und Vorstellungen zu kommunizieren, statt auf der oberflächlichen von Ereignissen – beeinflusst unsere Fähigkeit, klar zu denken, etwas vernünftig zu erörtern und effektiv verstanden zu werden.

Ändert die E-Mobilität unsere Gewohnheiten, z.B. Tanken und Reisen?

Wie wird sich das Tanken verändern, wenn es mehr Elektroautos auf unseren Straßen und Autobahnen gibt? Die typischen Tankstellen, wie wir sie heute zumindest im europäischen Land kennen, geht in die 1920er und 1930er Jahre zurück. Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Autofahren endgültig zu einem Phänomen der Massen, was den Bedarf nach Tankstellen ansteigen ließ. Tankstellen, wie wir sie kennen, gab es zu Beginn der Mobilität nicht. Es ging etwas bescheidener zu: tanken konnte man in Auto- und Fahrradwerkstätten, in Hotels und Drogerien, und das zunächst aus Kannen und per Handpumpe aus Fässern. Die uns bekannten Zapfpistolen mit Sicherheitsventilen mit einer Tanksäule verbunden gab es erstmalig 1923. Innerhalb von einem Jahrzehnt entstanden bald darauf erste Großtankstellen. Die Geschichte des Tankens ist natürlich komplexer als ich es hier beschreibe. Um was es mir geht, ist die Infrastruktur und die Selbstverständlichkeit, die es uns ermöglicht, schnell und sorglos zu tanken.

charging station

Und wie sieht die Zukunft der Tankstelle in Zeiten der aufkommenden Elektromobilität aus? Elektroautos brechen etablierte Strukturen auf. Die Ladesäulenstruktur verfolgt ein anderes Konzept, denn immer häufiger gibt es keine speziellen Tankstellen zum Laden von Elektroautos, sondern es finden sich Ladesäulen sowohl in kleinen Straßen, an Einkaufszentren und auch an Tankstellen. In der Vision der batterieelektrischen Mobilität hat die Tankstelle keinen Platz. Oder doch? So manch einer um mich herum, der ein E-Auto fährt, sagt, dass das Fahren eines Autos entschleunigt. Gerade auf Langstrecken wird es als wohltuend empfunden, dass man ausreichend Zeit zum Pausieren hat. Ja, natürlich werden wir uns durch die veränderte Ladestruktur andere Gewohnheiten aneignen. Wie lange das dann dauert, ist laut der o.g. genannten Studie „relativ“.

Wasserstoff oder Batterie?

Denn Wasserstoff kann, wie man es von Benzin und Diesel gewohnt ist, einfach getankt werden – der Vorgang ist innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Die Versorgung der Autofahrer mit Erdgas und Autogas haben viele klassische Tankstellen in ihr Sortiment aufgenommen. Und sollte sich die Brennstoffzellentechnik durchsetzen, dann wäre die Erweiterung um den Energieträger Wasserstoff – hochkomprimiert als Gas – nur konsequent. Tanken wird damit eine neue technische Facette bekommen. Der Ladevorgang von E-Autos dauert regulär mehrere Stunden. Auch mit verbesserten Technologien wie etwa Teslas Supercharger, sind für einen „typischen Ladestopp“ in der bislang besten Ausbaustufe noch 15 Minuten einzurechnen.

Zurück zur Frage: Wie ändert die E-Mobilität unsere Gewohnheiten?

Anbei einige Statistiken:
Welche Gewohnheiten haben 18- bis 29-Jährigen: Im Vergleich zum Jahr 2002 sind Menschen heute dieser Altersklasse insgesamt mehr unterwegs, jedoch weniger mit dem Auto. Heute sind anstelle von 64% nur noch 55%, die regelmäßig unterwegs sind. Auch der Besitz eines Pkw ist ihnen deutlich weniger wichtig als früher und insgesamt sagen mehr als ein Viertel, das sie diesen auch gar nicht benötigen.⁴

Der Umstieg auf ein reines E-Auto ist mit Veränderungen für Otto – und Erika Normalverbraucher gepflastert. Wenn ich nicht selbst ein Haus mit einer Ladestation, sprich dem eigenen Stromanschluss habe, bin ich auf das aktuell eher schlecht ausgestattet Ladesäulen Netz angewiesen. Wenn es dann doch eine Ladesäule in der Nähe gibt, dann darf das Auto dort max. 4 h laden, d.h. ich darf immer dafür sorgen, dass ich das Auto wieder wegfahre, außer in der Regel nachts.
Was heißt das für Gewohnheiten? Ich denke, dass E-Auto wird immer mehr kommen und auch gekauft werden. Bis dahin bleibt der oder die Schusterin bei Ihren Leisten. Je besser Elektrofahrzeuge mit den eigenen Gewohnheiten und täglichen Aufgaben sowie mit den eigenen Einstellungen vereinbar erscheinen, desto höher ist die Bereitschaft, eines zu kaufen bzw. zu nutzen.

FAZIT

Ja, die E-Mobilität wird immer mehr kommen und die Menschen werden die Vorteile und auch die Nachteile kennenlernen und akzeptieren. Mit diesem Blog möchte ich dazu anregen, über die E-Mobilität nachzudenken und über das eigene Mobilitätsverhalten.

¹ http://ebozon.com/ebooks/1205-verdienst-du-das-was-du-wirklich-verdienst-9783959636872.html
² Psycho-Cybernetics bei Amazon
³ Covey, Stephen R.: Die sieben Wege zur Effektivität. Ein Konzept zur Meisterung Ihres beruflichen und privaten Lebens. Wilhelm Heyne Verlag, München.
https://www2.iao.fraunhofer.de/images/downloads/elektromobilitaet.pdf

Bildnachweis:
Road: Bild von Holger Schué auf Pixabay (https://pixabay.com/de/photos/strasse-kurve-stra%C3%9Fe-strecke-2276150/)
Ladesäule: Bild von A. Krebs auf Pixabay (https://pixabay.com/de/photos/ladestation-e-mobilit%C3%A4t-lades%C3%A4ule-5212924/)